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Claudia und Georg vom Biohof Dusch: Biobauern für natürliche Vielfalt

Bauernhof mit Bio- und Demeter-Anbau


Wer seid ihr?

Wir sind Claudia und Georg, wir sind Ehepaar, Eltern und Bauern. Wir leiten gemeinsam unseren Landwirtschaftsbetrieb, den Biohof Dusch. Unsere saftigen, artenreichen Wiesen und Weiden rundherum teilen wir mit unserem Grauvieh und dessen Kälbern. Wir sind beide zielstrebige und ein bisschen hartnäckige Köpfe und bringen vielleicht auch manchmal eine Prise zu viel des Perfektionismus mit in eine Idee. Zugleich sind wir als Menschen sehr verschieden. Der eine ist eher Realist und die andere Romantikerin. So diskutieren wir oft, damit wir weiterkommen ;-). Überglücklich sind wir besonders dann, wenn eine Idee umsetzbar ist, wie zum Beispiel die Hofschlachtung, die wir als Pionierbetrieb praktizieren dürfen.



Was bewegt ihr?

Wir stellen Lebensmittel her. Und zwar richtig gute. Solche, die es schon seit Jahrhunderten hier gibt und so, dass es sie auch in der Zukunft noch für alle geben kann. Das sind vor allem Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Ölsaaten und Fleisch. Wir halten unsere Tiere so natürlich wie möglich. Unsere Kühe tragen Hörner, futtern nur das, was unsere eigenen Wiesen und Weiden hergeben und jedes Tier hat seinen Namen. Wir zeigen, wie man Fleisch mit Sinn und Verstand essen kann und bauen zugleich an, was man wunderbar anstelle von Fleisch geniessen kann.


Wann und wie ist eure Idee entstanden?

Auf unser Kunststudium mit erfolgreichem Abschluss 2011 folgte unser erster Alpsommer. Danach war klar: Unsere Herzen zieht es in die Landwirtschaft! Wir wussten aus dem Bauch heraus, wir wollen mit Tieren arbeiten, die Hände in den Boden graben und von früh bis spät bei Sonne, Wind und Regen draussen sein. Wir wollen wissen, wo unsere Nahrung herkommt und wie sie entsteht und wir wollen Essen produzieren, das uns und den Generationen der Zukunft schmeckt und auch möglich bleibt. Seit 2014 dürfen wir nun schon den wunderschönen Bauernhof in der Bündner Bergen pachten und bewirtschaften.



Was ist euer Antrieb?

Kaum ein Berufsfeld ist so wunderbar vielfältig und zugleich herausfordernd wie die heutige Landwirtschaft. Wir wollen in diesem wichtigen Bereich mit wachen Köpfen neue Wege und bessere Systeme für ein gutes Morgen mitgestalten. Der Boden ist dabei unsere wichtigste Grundlage und wir müssen ihm Sorge tragen. Mit all unserer Arbeit wollen wir den Konsumenten die Herstellung von Lebensmittel wieder näherbringen.


Wie laufen euer Alltag und Business ab, was macht ihr besonders gerne?

Unser Tag beginnt um 6.30 Uhr und endet um 18.30 Uhr, wenn es gut läuft. Dazwischen füttern wir Tiere, ernten Gemüse, sähen und pflanzen, schreiben E-Mails, packen Pakete, füllen unseren Hofladen, holen Mehl, pressen Öl, trocknen Chilis, versorgen den Kompost, laden Heu auf, flicken Maschinen, schneiden Hecken, pressen Most, reinigen Linsen oder bauen den Stall um. Und das sind nur ein paar Momente aus unserem Alltag. Unsere Woche hat sieben Arbeitstage und davon gleicht keiner dem anderen.



Wann und wobei seid ihr einmal gescheitert?

Immerzu und an vielen Stellen: Unseren Polentamais hat der Dachs gefressen, die besten Zwiebeln auch. Die Topinambur haben sich beim ersten Schnee die Hirsche geholt. Linsen konnten wir letztes Jahr erst gar keine ernten. Den Cidre kann man nicht trinken, höchstens als Naturwein verkaufen und aus Unkraut lässt sich halt leider kein Schnaps machen ... Macht nichts, eine mutige Portion Risikobereitschaft braucht es in der Landwirtschaft mit Zukunft.



Claudia und Georg, Paspels


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