top of page

Mr. Green: Meine Story? Kompletter Müll.

Die Wirtschaftswelt bleibe alten Denkmustern verhaftet, kritisierst du, und verpasse damit den Anschluss. Was meinst du damit?

Viele Firmenchefs glauben noch immer, dass sich ökologisches Handeln und Profit ausschliessen. Das beste Beispiel dafür sind die Abteilungen für Corporate Social Responsibility grosser Unternehmen: Die Firmen zwacken einen Teil ihres Budgets ab, um soziale oder ökologische Anliegen zu unterstützen. Das ist zwar lobenswert, doch die Grundannahme dahinter ist falsch.



Wie meinst du das?

Die Chefs müssen begreifen, dass ökologische und soziale Aspekte den Profit nicht verkleinern, sondern im Gegenteil Teil des Geschäftsmodells sein können. Mr. Green ist dafür das beste Beispiel: Unsere Kunden profitieren nicht nur davon, dass wir ihnen das Recyceln abnehmen, sondern sie unterstützen auch ein ökologisches und soziales Projekt. Tatsächlich macht der ökologische Gedanke – das Weiterverarbeiten der Wertstoffe – unser Geschäft erst möglich. So zeigen wir, dass es auch anders geht.



Du forderst also ein Umdenken der Wirtschaft. Wie kann das gelingen?

Indem innovative Firmen bestehende Strukturen aufbrechen und neue schaffen. Mit Mr. Green dachten wir das Recycling konsequent von Kundensicht her, was damals neu war. Für den Kunden ist ja nicht sehr praktisch, dass er das Glas an den einen Ort bringen muss und die PET-Flasche woanders hin.



Mr. Green gibt es nun seit bald neun Jahren. Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Unser Ziel ist es, die Anzahl Abos stetig zu vergrössern. Zudem ist gerade bei KMU‘s das Bedürfnis nach einem Recycling-Service gross, weshalb wir neue Dienstleistungen für Firmen anbieten wollen. Dabei ist uns aber wichtig, dass Mr. Green im Lokalen verankert bleibt: So werden die Wertstoffe jeweils möglichst in derselben Gemeinde sortiert, wie sie gesammelt werden. Damit bleiben die Transportwege kurz und die Arbeitsplätze entstehen in der Region.


Valentin Fisler, Zürich

111 Ansichten
bottom of page