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Miniloop: Zwei Wochen später war es schon zu klein

Anne Voigt wollte für ihr Baby gute Kleider aus Wolle und Seide kaufen – und gab dafür fast ein Vermögen aus. Da kam ihr eine Idee.

«Ich war schwanger, damals. Eine ganze Stunde lang hielt mir meine Arbeitskollegin einen Vortrag darüber, wie toll Wolle und Seide für Babys sind. Ich dachte, die ist irre. Im Nachhinein bin ich ihr dafür dankbar. Denn sie hat in mir einen Gedanken gepflanzt. Als unsere Tochter dann da war, es war ein eiskalter Winter, haben wir ihr ein paar wenige, hochwertige Kleider aus Wolle und Seide gekauft. Das war richtig teuer. Etwa 400 Franken haben wir dafür bezahlt.


Nach zwei Wochen konnte sie die Kleider schon nicht mehr tragen. Später bin ich auf das Video einer Dänin gestossen, die Babykleider vermietet. Innert kürzester Zeit hatte sie 6’000 Kunden. Ich habe recherchiert, aber in der Schweiz nichts Ähnliches gefunden. Also habe ich mir gesagt, dann bin ich eben die erste, die das macht: Die erste, die hochwertige Babykleider vermietet. Mit meinem damaligen Arbeitgeber hatte ich Glück. Mit Elternzeit und unbezahltem Urlaub habe ich eine Auszeit von neun Monaten genommen und konnte die Idee während dieser Zeit testen. Danach musste ich mich entscheiden – und habe meinen Job gekündigt.



Noch heute gibt es diesen einen Strampler, den wir damals unserer Tochter gekauft haben und den wir ihr am liebsten angezogen haben. Jedes Mal, wenn er wieder von einer Familie zurückkommt, packe ich die Box ganz gespannt aus. Und jedes Mal sieht er noch immer aus wie neu. In diesem Moment weiss ich: Ja, diese Geschäftsidee kann funktionieren.»

 

Was war so los bei Miniloop?


Wie ging es seit der Gründung weiter?

Seit unserer Gründung haben wir mehrere Hundert Kunden gewonnen. Manche sind schon seit Beginn unseres Online-Angebots im September 2019 dabei!


Wie findet deine Tochter Leih-Modelle heute?

Sie ist sehr vertraut mit dem Ausleihen – Spielzeug, Bücher oder Puppenwagen zum Beispiel leihen wir in der Bibliothek aus. Das war am Anfang schwierig, weil sie nicht verstanden hatte, dass man die Sachen immer wieder zurückgeben muss. Aber jetzt ist sie mit dem Modell vertraut und stolz auf ihre regelmässigen Bibliotheksbesuche. Und worauf sie wirklich steht – reparierte Kleider mit schönen Patches, gestickten Sonnen und so.



Was wurde inzwischen aus dem allerersten Strampler?

Der allererste Strampler wartet darauf, seinen Ehrenplatz an unserer Bürowand zu bekommen. Das hat er sich nach über 10 Vermietzyklen mehr als verdient.


Was ist dein Lieblingsmoment in 2.5 Jahren Miniloop?

Es gibt so viele … jedes Tragebild, das mir Kunden von ihren Babys schicken, freut mich einfach riesig.



Welche neue Idee wächst gerade in dir?

Wir tüfteln an der Frage, wie wir Kleidung, die wir nicht mehr in die normale Vermietung geben können, weiterverwenden können. Dazu gibt es bei mir und in meinem Team schon viele Ideen …


Anne Voigt, Zürich


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