Recycelbare und biologisch abbaubare Textilien
Wer seid ihr?
Wir sind Dario G. und Dario P. von Muntagnard. Wir entwickeln Kleidung aus Materialien, die vollständig recycelbar und biologisch abbaubar sind. Wenn es dabei für etwas noch keine Lösung gibt, finden wir ganz pragmatisch eine eigene. Wir lieben gutes Essen und schwelgen gerne bei einem gemütlichen Apéro im Glück. Als Bündner ist unser Lebensgefühl meist «patgific» und während uns diese friedlich-entspannte Einstellung immer etwas Positives in jeder Situation sehen lässt, sind wir in unserem Vorgehen und Wirtschaften doch durch und durch schweizerisch.
Was bewegt ihr?
Wir möchten die Textilbranche neu und nach unseren höchsten Ansprüchen gestalten. Mit Qualität, Komfort, Stil und Zukunftssinn in jedem Kleidungsstück. Dafür stellen wir unsere Kleidung möglichst ohne Mischgewebe sowie aus biologisch abbaubarem und recycelbarem Material her. Das gilt für den Stoff genauso, wie für die Nähfäden, Stickereien, Etiketten usw. Dabei verwenden wir holzbasierte Fasern, recycelte und Schweizer Wolle, europäische Baumwolle oder zukunftsweisende Synthetik. Die kurzen Lieferketten dahinter legen wir offen und wünschen uns, dass das in der Branche zum Standard wird. Wenn eines unserer Kleidungsstücke das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, können Konsumenten uns kontaktieren und wir kümmern uns um alle weiteren Schritte, damit es bestmöglich verwertet wird. Im besten Fall können wir aus einem T-Shirt wieder Fasern und Stoff gewinnen, damit wir daraus erneut ein T-Shirt herstellen können. Sollte das nicht möglich sein, beispielsweise, falls ein Produkt nicht an uns zurückgegeben wird, so ist es dennoch biologisch abbaubar und hinterlässt langfristig keinen Abfall.
Wann und wie ist eure Idee entstanden?
Alles begann 2016 mit einer spontanen Reise in die kanadische Wildnis. Wir beide sind zusammen aufgewachsen und waren schon immer eng verbunden. Erst unsere beruflichen Wege als Umweltökonom (Dario G.) und Strategieberater für Banking und Finanzen (Dario P.) hatten uns zeitweilig in getrennte Richtungen geführt. Nach einer intensiven und lehrreichen Arbeitsphase wollten wir beide also 2016 einfach einmal abschalten. Das klappte dann in unendlichen Stunden voll Sonnenlicht auf dem Yukon River auch wunderbar. So entspannt und mitten in unberührter Natur drehten sich unsere Gedanken und Gespräche darum, wie es für uns persönlich und beruflich weitergehen sollte … Das Fazit: Wir wollten doch schon längst etwas selbst herstellen, auf das wir stolz sein können! Nach unserer Rückkehr begannen wir uns daher näher mit der Textilherstellung zu befassen, sprachen mit Experten, besuchten Messen und gaben unserer Passion Nahrung. Unser Ziel war schnell klar: Kleidung mit Zukunft.
Wann und wobei seid ihr einmal gescheitert?
Im letzten Jahr wollten wir als Unternehmen wachsen. Wir hatten dann etwas zu vorschnell die Kontrolle über unsere Produktentwicklung aus der Hand gegeben und kurzzeitig unseren Fokus etwas verloren. Eine Erkenntnis, die wir auf schmerzhafte Weise gewinnen mussten. Die Erfahrung war jedoch wertvoll und hat uns gezeigt, wie wichtig es uns ist, hinter allem zu stehen, was wir tun. Lieber wachsen wir langsam, dafür mit Sinn und Freude.
Eure Botschaft an andere Gründer?
Der Anfang braucht meist länger, als man plant. Bleibt euren Werten und eurem Weg treu. Lernt beim Machen, traut euch auch mit etwas raus, das vielleicht noch nicht zu hundert Prozent perfekt ist und entwickelt euch dann mit dem wertvollen Feedback von aussen weiter. Und das Wichtigste: Trefft aktiv Entscheidungen, egal ob dafür oder dagegen. Besonders dann, wenn ihr gerade am liebsten einfach abwarten würdet.
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