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Lisa von Pumpipumpe: Sharing via Briefkasten

Sticker bestellen, aufkleben und Dinge einfach leihen.


Wer bist du?

Ich bin Lisa, Designerin, Lehrbeauftragte an der ZHdK und Co-Founderin der Sharing Community Pumpipumpe. Das ist eine Initiative und Plattform für mehr gemeinschaftliche Nutzung von Alltagsgegenständen und mehr Nachbarschaft. Ich liebe Regentage und Sommerabende, inspirierende Räume und allerlei Fundstücke. Wenn etwas meine Neugierde geweckt hat, kann ich ganz schön hartnäckig sein. Das hilft mir auch, stets den Überblick im Wald der Möglichkeiten zu behalten.


Pumpipumpe, Sharing via Briefkasten

Was bewegst du?

Pumpipumpe - a sharing community möchte Möglichkeiten aufzeigen zu alternativen Formen des Konsums, und so letztendlich Menschen motivieren, Ressourcen gemeinschaftlicher und effizienter zu nutzen. Wir machen Dinge sichtbar, die man sich bei Nachbarn oder der Nachbarin ausleihen kann. Dazu bietet Pumpipumpe Icon-Sticker zum Bekleben des eigenen Briefkastens an, mit denen man Anwohner:innen zum Ausleihen von Haushaltsgegenständen einlädt. Und das geht so: Man bestellt den Stickerbogen online auf unserer Website oder schnappt ihn sich in einem der teilnehmenden Läden. Dann klebt man alles, was man verleihen möchte auf den eigenen Briefkasten und lässt damit die Nachbarn wissen, dass und wofür sie zum Ausleihen willkommen sind. Es ist also eine simple Methode, um mit Menschen ausserhalb der gewohnten Bubble in Kontakt zu kommen. Mittlerweile kann man seine Leihobjekte auch über unsere Map online sichtbar machen, so können auch Nachbarn im grösseren Umkreis etwas entdecken.



Wann und wie ist die Idee entstanden?

Kurz nach meinem Masterabschluss. Als Studentin bin ich oft umgezogen, schleppte schwere Kisten mit und habe doch vieles gar nicht erst ausgepackt, da es in der WG schon vorhanden oder überflüssig war: Mixer, ein Passe-Vite, Vasen und so weiter. Damals hatte ich gerade mit meinem Co-Founder Ivan nach unserem Masterstudium in Industrie Design ein gemeinsames Atelier bezogen und wir plauderten zwischen unseren Aufträgen über aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und wo wir darin Gestaltungs-Potential sehen. So kamen wir auch auf das Thema Sharing, das damals 2012 noch lange nicht so präsent war, wie es das heute ist. Wir haben gemerkt, wir haben so viele Sachen, die wir gar nicht benutzen. Oder nur selten. Andererseits gibt es Geräte, die man selbst nicht hat, aber manchmal gut gebrauchen könnte. Also haben wir uns überlegt, wie wir ein lokales Sharing-System aufbauen könnten, mit dem man gratis Gegenstände ver- und ausleihen kann. So kam uns die Idee mit den Briefkästen: Jeder hat einen, er ist meist öffentlich zugänglich und man geht fast täglich hin. Wir wollten das Thema Sharing Alters- und Sprachübergreifend im Alltag präsent machen. Und wir möchten als Designer auch von dieser Seite anregen, dass nicht möglichst viele günstige, sondern möglichst langlebige und gut reparierbare Geräte produziert und gekauft werden. Die eignen sich dann auch gut für eine intensivere gemeinschaftliche Nutzung.


Pumpipumpe, Sharing via Briefkasten

Wie sieht dein Alltag aus?

Wir sind als grösstenteils ehrenamtliches und sehr interdisziplinäres Team in der ganzen Schweiz verstreut und tauschen uns meist digital aus. Darum freue ich mich auch immer besonders auf unsere realen Begegnungen und Workshops. Wir alle arbeiten noch in anderen Jobs oder haben eigene Firmen und ich bin sehr stolz darauf, dass wir Pumpipumpe schon seit fast zehn Jahren nebenbei gemeinsam möglich machen. Aktuell arbeiten wir gerade an einem neuen spannenden Sharing-Pilotprojekt in Zürich, wofür wir auch von der Stadt Zürich unterstützt werden.


Pumpipumpe, Sharing via Briefkasten

Wann und wobei bist du einmal gescheitert?

Finanziell fehlt uns manchmal auch heute noch die Grundlage, um alles umzusetzen, was in unseren Köpfen herumtanzt. Bei ehrenamtlicher Arbeit ist auch die Zeit kostbar und nicht immer so möglich, wie wir es uns wünschen würden.

Deine Botschaft an andere Gründer?

Einfach mal anfangen! Vieles ergibt sich, wenn man am Machen ist. Neue Möglichkeiten und Wege zeigen sich, Komplizen tauchen auf, eine Idee wird schärfer und kann sich entwickeln.



Lisa, Zürich

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