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Revendo: Der Technik-Retter

Als Kind nahm Aurel Greiner auch mal den Staubsauger der Familie auseinander. Heute verhilft er defekten iPhones zu einem zweiten Leben.

«Ich war schon immer sparsam. Wenn meine Mutter fürs Abwaschen den Wasserhahn ganz aufdrehte, sagte ich ihr, das sei unnötig. Sie gab sich dann Mühe, weniger Wasser zu verbrauchen. Aber schon beim nächsten Mal hatte sie es wieder vergessen. Also setzte ich anderswo an: Ich stellte das Zuflussrohr so ein, dass auch bei voll aufgedrehtem Wasserhahn nicht die ganze Menge an Wasser floss. Neun oder zehn Jahre alt war ich damals, glaube ich.



Auch kaputte Geräte faszinierten mich, die nahm ich gerne auseinander. Zum Beispiel unseren Staubsauger. Bei dem ging ein Kontakt in der Kabelrolle kaputt. Die Idee, dass man deswegen das ganze Gerät wegschmeissen soll, ging mir nicht in den Kopf. Ich lötete den Kontakt, danach funktionierte der Sauger wieder. Als Jugendlicher interessierten mich natürlich auch Computer und Handys. Doch dafür gab es von meinen Eltern kein Geld. Also fing ich noch während der Schulzeit an, kaputte oder gebrauchte Geräte zu kaufen, da diese billiger waren. Ich nahm sie auseinander und ersetzte die abgenutzten Teile. Anfangs tat ich das für mich selber, später entstand daraus ein kleines Business. Ein Licht ging mir aber erst auf, als ich während des Studiums realisierte, wie viele alte Geräte in Schweizer Haushalten herumliegen. Alleine bei den Handys sind es drei Millionen.



Da kam ich auf die Idee, daraus ein richtiges Geschäft zu machen: alte oder kaputte Geräte zu reparieren, damit sie wieder funktionieren wie neu. Seit 2013 machen wir das nun – und verdienen Geld damit. Manchmal schreiben uns die früheren Besitzer, was das Gerät alles schon durchgemacht hat. Den Brief geben wir dann unseren Kunden weiter. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein iPhone, das uns die Basler Polizei zugeschickt hat. Es war ziemlich übel zugerichtet: Ein Pferd war draufgestanden. Aber selbst in diesem Fall konnten wir die meisten Teile weiterverwenden. Ausser natürlich den Bildschirm. Der war nicht mehr zu retten.»


Aurel Greiner, Basel

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