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Jürg von Rüedu: Quartierlädeli mit Self-Service 24/7

Frische, regionale und saisonale Lebensmittel per Knopfdruck


Wer bist du?

Ich bin Jürg vom Rüedu und bringe frische, lokale und saisonale Lebensmittel zurück in die Städte. Zusammen mit meinem Geschäftspartner Tom betreibe ich Selbstbedienungsläden direkt im Quartier. Auch sonst pocht viel Herzblut in mir und es bleibt meist weniger Zeit, als ich gerne hätte. Denn ich bin nicht nur leidenschaftlicher Familienmensch und Geschichtenerzähler, sondern liebe es, Ideen auch umzusetzen. Besonders, wenn sie die Welt jetzt und zukünftig besser machen.


Rüedu: Quartierlädeli mit Self-Service 24/7

Was bewegst du?

Rüedu, das sind derzeit zehn Quartierläden in den Regionen Bern und Zürich. Diese hölzernen Frischecontainer sind 18 Quadratmeter gross und täglich – mit App sogar rund um die Uhr – zum Einkaufen geöffnet. Sie bieten ein Vollsortiment frischer Lebensmittel wie Früchte, Gemüse, Milchprodukte, Backwaren, Kaffee, Pasta und andere Köstlichkeiten aus der Region. Wir nutzen dabei moderne Technologie auf clevere Weise und schaffen so einen Weg, um den guten alten Quartierladen neu aufleben zu lassen.


Wann und wie ist deine Idee entstanden?

Ich habe vor der Gründung viele Erfahrungen in verschiedenen Bereichen gesammelt, war in der internationalen Verpackungsindustrie tätig, hatte eine leitende Funktion in der Schweizer Obst- und Gemüseindustrie und war in der Logistik im Detailhandel beschäftigt. All diese Stationen waren wichtig für die Gründung von Rüedu. Dazu kam dann, dass landwirtschaftliche Produzenten derzeit vermehrt nach Möglichkeiten suchen, ihre Produkte direkt verkaufen zu können. Dafür wollte ich einen Weg schaffen, denn zugleich sind in den letzten 20 Jahren mehr als die Hälfte der kleinen Quartierläden aus unseren Städten verschwunden. Das ist sehr schade. Und so entstand in meinem Kopf die Idee zum Rüedu. Das Konzept geisterte ein paar Jahre lang in meinem Kopf herum und nun endlich konnte ich es gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Tom realisieren.



Wie wählt ihr aus, welche Bauern ihre Produkte in den Rüedu-Container verkaufen dürfen?

Ganz klar: An erster Stelle sind es lokale Anbieter:innen. Deren Herstellung muss zukunftsgestaltend und innovativ sein. Das bedeutet, wir führen Produkte, die es nicht überall gibt – sogar viele die es einzig im Rüedu gibt. Beim Rüedu erhalten Produzent:innen meist 60 bis 70% der Wertschöpfung, das ist nicht selbstverständlich und andernorts selten der Fall.


Wie sieht dein Alltag aus?

Tatsächlich arbeite ich meist von früh bis spät. Morgens nehme ich mir eine Stunde für mich, danach tausche ich mich mit dem Team aus oder erarbeite neue Konzepte. Glücklich bin ich, wenn ich am Abend zeitig zu Hause sein und meine Kinder ins Bett bringen kann. Danach lege ich mich meist auch gleich schlafen ;-).


Rüedu: Quartierlädeli mit Self-Service 24/7

Was liebst du so sehr, dass du es auch mal Sonntagnacht um 3 Uhr einkaufen «musst»?

Spaghetti mit Trüffel-Pesto und Reibekäse!


Wann und wobei bist du einmal gescheitert?

Erfolge wie auch Misserfolge gehören für mich zum Leben dazu. Es gilt aus allem zu lernen und das Positive daraus mitzunehmen.


Deine Botschaft an andere Gründer?

Selbstständigkeit schenkt einem viele Freiheiten, verlangt aber auch viel ab. Überlege dir gut, ob du der Typ dafür bist. Und dann verfolge deine Ziele und glaube an den Erfolg, es öffnen sich stets Türen, wo du zuvor keine vermutet hast.


Jürg, Bern ruedu.ch

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