top of page

295 Ergebnisse gefunden für „“

  • Kleiderberg: Berge von Kleidern

    Claudia und Sandra bringen Secondhand-Kleiderberge wieder in den Umlauf. Wer seid ihr? Ich bin Claudia und ein echtes Organisationstalent, ob im Business oder privat mit der Familie. Für meine Freunde bin ich stets bereit zum Pferde stehlen. Kitesurfen ist meine Leidenschaft, bei der ich tatsächlich einmal alles um mich herum vergesse. Ich bin Sandra, eine wahre Weltenbummlerin. In Grosstädten zu leben liebe und geniesse ich sehr. Momentan wohne ich mit meinem Mann und unseren zwei kleinen Kindern dennoch etwas ausserhalb von Zürich. Dort habe ich mir mit kleiderberg.ch einen Traum erfüllt. Für mich ist es grossartig, selbstständig zu arbeiten und dabei Gutes zu tun. Ich versuche, als gutes Beispiel für meine Kinder voranzugehen. Was bewegt ihr mit eurem Projekt? Wir sind Kleiderberg.ch – der Online-Marktplatz für Secondhandkleider in der Schweiz. Wir geben alles, um Secondhand zur ersten Wahl zu machen. Damit unsere Kunden ganz einfach Kleider kaufen und verkaufen können. Unseren Leitgedanken «Stilvoll gegen Verschwendung» tragen wir mit unserer Website in die Schweiz hinaus. Zeitgemässes Design, ein ansprechender Look und komfortabler Feel – genau wie Mode, die wir am Körper tragen. Bei uns dürfen sich alle rundum wohlfühlen. Wo wart ihr, als die Idee dazu entstand? Zuhause, vor einem riesigen Kleiderberg und der Frage: wohin damit? Eure Botschaft an andere Mover? Lasst uns zeigen, dass traditionelles Eigentum anhäufen gestern war. Heute gehen wir neue Wege. Das heisst, Besitz umdenken – und wieder in den Kreislauf geben. Gehen wir jetzt auch die Modefrage an: Wir setzen gemeinsam einen neuen Trend, kaufen und verkaufen Secondhandkleider online. Gefallen dir Kleider nicht mehr, verkaufe sie bei uns weiter. Claudia und Sandra, Zürich kleiderberg.ch

  • Emma & Söhne: Wie zu Tante Emmas Zeiten

    Emma und Söhne bringt frisches, regionales Gemüse direkt zu dir nach Hause. Wer bist du? Ich bin Michael Schädler. Ein innovativer, ideenreicher und initiativer Macher aus St. Gallen. Was bewegst du mit deinem Projekt? Wir bringen unseren Kunden regionales, saisonales Gemüse und Obst, sowie Erzeugnisse von lokalen Produzenten, hinter denen wir stehen können, direkt nach Hause. Sie bekommen von uns frischeste Produkte in ihren Korb und können nach Wunsch auch spezielle Zusätze dazu bestellen. Dafür müssen sie nicht kilometerweit fahren, können sich somit auf ihren Alltag konzentrieren und kompromisslos gesundes, frisch geerntetes Gemüse und Obst geniessen. Wie ist das Projekt entstanden? Emmi, die Mutter von Diego, einer der Gründer und ein guter Freund, hat ihm damals Mut gemacht, die Idee umzusetzen. Ich war schon immer vom gesunden Kochen und der idealistischen, kompromisslosen Lebensweise angetan, doch musste ich mich durch verschiedene Gründe neu erfinden. Diego hat meine Gesinnung und die Energie an einem Schulanlass herausgehört und mich gefragt, ob ich mir diesen Posten als Geschäftsleiter vorstellen könne. Für mich war das eine Fügung, obwohl ich auch Angst hatte, meine damals scheinbar sichere Anstellung dadurch aufzugeben. Emma & Söhne ist eine Hommage an den Tante-Emma-Laden von früher. Das Quartierlädeli, in dem sich alle kennen, die Kinder «chrömlen» und Frau Müller noch selbst gestrickte Söckli vorbeibringt. Wie ist das Projekt entstanden? Emmi, die Mutter von Diego, einer der Gründer und ein guter Freund, hat ihm damals Mut gemacht, die Idee umzusetzen. Ich war schon immer vom gesunden Kochen und der idealistischen, kompromisslosen Lebensweise angetan, doch musste ich mich durch verschiedene Gründe neu erfinden. Diego hat meine Gesinnung und die Energie an einem Schulanlass herausgehört und mich gefragt, ob ich mir diesen Posten als Geschäftsleiter vorstellen könne. Für mich war das eine Fügung, obwohl ich auch Angst hatte, meine damals scheinbar sichere Anstellung dadurch aufzugeben. Emma & Söhne ist eine Hommage an den Tante-Emma-Laden von früher. Das Quartierlädeli, in dem sich alle kennen, die Kinder «chrömlen» und Frau Müller noch selbst gestrickte Söckli vorbeibringt. Deine Botschaft an andere Mover: Plane es, mache es – aber bedenke auch die Folgen. Erschaffen im Schaffen. Michael Schädler, St. Gallen emmaundsoehne.ch

  • öbu: Der 54-jährige Praktikant

    Olmar Albers hat mit 54 Jahren sein Leben völlig umgekrempelt. Und wurde nochmals Praktikant. Hier ist seine Geschichte. «Ich wollte kein Dinosaurier werden. Die sind ja bekanntlich ausgestorben. So wurde ich zum Praktikanten. Mit 54 Jahren. Ich hatte mein Leben lang in Unternehmen gearbeitet, von Grosskonzernen bis zu KMU, zuletzt als Divisionsleiter in der Chemiebranche. Der Job war spannend, ich düste durch Asien, kam viel herum. Gleichzeitig spürte ich: Eigentlich will ich etwas Sinnvolleres machen, als nur Geld für eine Firma zu scheffeln. Mit meinem Chef stimmte es irgendwann auch nicht mehr. Dennoch war die Kündigung mit 53 Jahren ein Schock. Ich war längere Zeit auf Stellensuche, ohne Erfolg. Vielleicht, weil mir selbst nicht klar war, in welche Richtung ich gehen wollte. Ich wusste nur: Das hierarchische, lineare Denken passte mir nicht mehr. Ich wollte vorwärts gehen, Neues anreissen. Eines Abends besuchte ich einen Vortrag von Niels Rot, Mitgründer des Impact Hub Zürich. Thema: «The Future of Work». Da wusste ich: Das ist es, damit kann ich etwas anfangen. Ich sagte ihm, dass ich beim Impact Hub in Zürich gerne ein Praktikum machen würde. Das kam zustande, war zu Beginn allerdings ein ziemliches Desaster. Ich hatte mir eingeredet, dass das Team und die Start-Ups von meiner langjährigen Unternehmenserfahrung profitieren könnten. Stattdessen musste ich erst einmal unten durch. Die ganzen Werte, die ich in meinem bisherigen Arbeitsleben verinnerlicht hatte, zählten wenig. Statt den anderen zu sagen, wie’s läuft, war co-creation angesagt. Und überhaupt war ich ein Digital Grandpa, von den meisten Tools hatte ich null Ahnung. Als ich dann endlich aufhörte, den Jungen zeigen zu wollen, was ich drauf hatte, entspannten sich auch meine Teamkollegen. Und plötzlich war der Deckel aufgedreht, das Fass konnte gefüllt werden. Das Praktikum half mir auch, herauszufinden, was ich eigentlich wollte. Durch eine Zufallsbegegnung merkte ich: Was mein Herz wirklich höher schlagen lässt, ist die Verbindung von Innovation mit Nachhaltigkeit. Als ich wenig später erfuhr, dass öbu – der Verband für nachhaltiges Wirtschaften – einen Geschäftsleiter suchte, wusste ich: Das ist meine Chance. Hier ist ein Job, in den ich meine Lebensenergie reinstecken möchte, wo ich was bewirken kann. Zumal im öbu sowohl die Grossen – Migros, Swisscom, SBB – wie auch die KMU vertreten sind. Unser Ziel? Die Unternehmen sollen Entscheide treffen, die nicht nur wirtschaftlich Sinn machen, sondern auch ökologisch und sozial. Daran arbeite ich heute. Klar, der Weg dahin ist noch lang. Aber ich bin optimistisch. Denn inzwischen haben selbst die Finanzmärkte gemerkt: Wenn wir unseren Planeten kaputt machen, gibt’s auch nichts mehr zu investieren.» Olmar Albers, Zürich oebu.ch

  • La Manivelle: Angefangen hat es mit Käse, viel Käse.

    Wir alle haben viele Geräte zuhause herumstehen, die wir kaum benutzen, stellte Robert Stitelmann fest. Die Lösung? Eine Ausleih-Kooperative. «Angefangen hat es mit Käse, viel Käse. Ich wohnte in einem Studentenhaus und wollte mit anderen Studenten-WGs ein grosses Abendessen organisieren. Für 40 Leute. Die Lösung? Raclette! Also haben wir zusammen gelegt und gemeinsam einen grossen Raclette-Ofen angeschafft. Das Essen war super, die Party danach auch. Wenig später starteten wir unser nächstes Projekt: Den Free Shop. Eigentlich einfach die Garage unseres Hauses. Das Konzept: Die Leute können Sachen hinbringen, die sie nicht mehr benutzen. Wer die Sachen brauchen kann, nimmt sie mit. Das funktionierte wie ein Flohmarkt – mit dem Unterschied, dass alles gratis war und die Garage immer geöffnet. Der Free Shop war super erfolgreich; pro Tag kamen jeweils ein Dutzend Leute vorbei, um Sachen zu bringen und zu holen. Was mich schockierte, war die riesige Anzahl Dinge, welche die Leute bei sich zuhause rumstehen hatten und die sie sonst wahrscheinlich weggeworfen hätten. Gleichzeitig war es schön zu sehen, wie sich wildfremde Menschen einbrachten. Einige kamen regelmässig vorbei, um etwas Ordnung ins Durcheinander zu bringen. Es gab ja keine Kontrolle, wir hatten einfach ein Schild aufgehängt, dass alle Besucher für den Ort mitverantwortlich sind. Zwei Jahre später wurde das Haus abgerissen, leider. Das war das Ende des Free Shop. Als ich mir vor kurzem überlegen musste, was ich beruflich machen will, war die Idee einer Verleih-Werkstatt recht naheliegend. Weil ich gerne an Sachen herumbastle, brauche ich immer wieder Werkzeuge, die ich selber nicht habe. Umgekehrt habe ich Geräte, die meine Freunde brauchen, die ich ihnen jeweils ausleihe. Also habe ich in Genf eine Kooperative gegründet, La Manivelle. Wer Mitglied ist, kann sich die Sachen ausleihen, die wir hier sammeln – darunter ist alles mögliche: Mehrere Bohrer, ein Kinderwagen, ein Party-Set inklusive Sound-System und Discokugel, eine Kettensäge, Champagnergläser, ein Anhänger, eine Popkorn-Maschine, ein Zelt. Alles Spenden. Am Anfang haben wir die Leute auf Facebook dazu aufgerufen, all das vorbeizubringen, was sie nicht mehr brauchen. Inzwischen fragen wir auch mal, ob jemand ein bestimmtes Gerät hat – letzthin suchte jemand zum Beispiel einen Couscous-Topf. Und siehe da, jemand hatte einen solchen zuhause und brachte ihn vorbei. Natürlich wird der Topf nicht sehr oft zum Einsatz kommen. Aber wenn ihn schon nur eine Person brauchen konnte, ist er nützlicher, als wenn er die nächsten 10 Jahre weiterhin unbenutzt in einem Keller herumsteht.» Robert Stitelmann, Genf manivelle.ch

  • em kraft by EM Solutions: Warum stinken diese Toiletten nicht?

    «Die Menschen in diesem Dorf in Costa Rica zeigten uns eine braune Brühe und meinten, dass sie alleine damit alles hinkriegten. Ich war beeindruckt.» «In diesen Gärten lag die schönste Komposterde, die ich je gesehen hatte. Und die Sickergruben bei den WCs hinter den Häusern haben erstaunlicherweise nie gestunken. So kamen meine Freunde und ich auf diesem Surftrip zum ersten Mal in Kontakt mit EM. Das ist eine besondere Mischung aus effektiven Mikroorganismen (EM), die den Zersetzungsprozess in bester Balance hält. Zurück in der Schweiz haben wir Bauernhöfe gefunden, die ebenfalls mit EM arbeiten. Die Gülle hatte keine Kruste, sie hat nicht gestunken, da waren keine Fliegen im Stall und auf den Feldern wurden weder Kunstdünger noch Pestizide eingesetzt. Hier wurde gearbeitet, ohne dass Giftstoffe in den Wasserkreislauf geraten. Der Funke war gezündet, uns hielt nichts mehr zurück. Wir begannen, mit EM zu tüfteln und zu panschen. Das war überhaupt nicht professionell. Wir waren einfach fasziniert, hatten Spass und Interesse am Thema. Dann bekamen wir Wind von den Geruchsproblemen bei den Küchenzelten von Karls Kühne Gassenshow. Das Catering-Team lässt da an einem Abend 1000 bis 1500 Menüs raus. Alles, was auf dem Boden landet oder verschüttet wird, landet direkt im Boden der Kiesgrube. Das hat gestunken und geschimmelt. Wir gaben ihnen den Tipp, sie sollten doch mal mit EM putzen. Nach kurzer Zeit war der Gestank weg. Sie waren begeistert. Noch vor Ort haben wir mit ihnen weiter getüftelt und schliesslich die erste Linie von EM-Putzmitteln für den Gastrobereich herausgebracht. Später haben wir gemerkt, dass auch bei Privathaushalten die Nachfrage nach ökologischen Reinigungsmitteln riesig ist. Deshalb geben wir jetzt auch dort Gas.» Joel Weil, Zürich emkraft.ch

  • Klimastreik: Der Freitag für die Zukunft

    Über Instagram erfuhr Philippe Kramer vom Klimastreik in Zürich. Ein paar Tage später organisiert der Schüler plötzlich selber einen Streik in Basel. «Alles ging rasend schnell. Auf Instagram hatte ich vom Klimastreik in Zürich erfahren. Das beeindruckte mich: Wie hunderte Schüler für den Kampf gegen den Klimawandel auf die Strasse gingen. Also fragte ich die Initianten an, wie man so etwas organisiert. Im nächsten Moment fand ich mich in einer Whatsapp-Gruppe mit 200 Jugendlichen wieder. Im Sekundentakt kamen Nachrichten rein, es war lebendig und chaotisch und inspirierend; alle wollten etwas fürs Klima tun. Einen Tag später gab es bereits einen Gruppenchat für Basel. Das war am Montag. Am Dienstag überlegten wir uns, in Basel ebenfalls einen Schüler-Klimastreik zu organisieren – am Freitag derselben Woche. Es war ein ziemlicher Stress, wir kriegten kaum Schlaf, aber die Energie war ansteckend. Wir mussten uns überlegen, wie wir die Schüler dazu kriegen, an einem Schultag zu streiken, welche Route wir wählen, wie wir Transparente und Schilder organisieren, wie man eine Medienmitteilung schreibt. Wir hatten das ja alle noch nie gemacht. Als das Communiqué dann verschickt war, wurden wir mit Anrufen von Journalisten überflutet. Das freute uns, setzte uns aber auch unter Druck. Wir wussten ja nicht, ob überhaupt jemand zum Streik auftauchen würde! Am Freitag selber, das war der 21. Dezember 2018, war das Wetter ziemlich garstig. Es windete und schüttete, man konnte sich vom Regen nicht verstecken. Und dennoch fing sich der Platz, auf dem wir uns besammeln wollten, plötzlich an zu füllen. 1000 bis 1500 Schülerinnen und Schüler kamen! Wir konnten es kaum fassen. Sonst fühlt man sich immer recht alleine, wenn man etwas für die Umwelt tut: wenn man recycelt oder ein Flugticket nicht kauft. Aber plötzlich wurde sichtbar, wie viele am selben Strang ziehen. Dieses Gefühl, diese gemeinsame Euphorie, gibt uns jetzt die Kraft, weiterzumachen. Um den Druck auf die Politik aufrecht zu erhalten, werden Klimastreiks alleine nicht reichen. Da braucht es neue, kreative Ansätze. Aber bei so vielen Leuten, die glühen, bin ich optimistisch.» Philippe Kramer, Basel facebook.com/klimastreikbasel

  • Einmach: Jetzt geht’s ans Eingemachte

    Melanie Paschke und Gabriela Bischofberger haben die Einmachbibliothek gegründet, um gemeinsam mit der Zürcher Stadtbevölkerung die Ernährungswende zu beginnen. «Kann ein Einmachglas die Welt ein wenig verändern? Ja, weil unsere Einmachworkshops – und ein Teller voll regionalem Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten – Mut machen, eine gesunde, saisonale und pflanzliche Küche zusammen mit Anderen und im eigenen Haushalt zu verwirklichen. Immer mehr Menschen möchten sich anders ernähren und ein neues Ernährungssystem unterstützen, das gesund und genussreich für sie und ihre Familien, gut für die Gesellschaft und den Planeten ist. In der Realität ist die Umstellung des Ernährungsstils schwierig. Mit dem Verein Einmachbibliothek und seiner Einmachküche haben wir einen Inspirationsort geschaffen, um die Ernährungswende im Alltag der Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohnern von Zürich zu verankern. In unserer Einmachküche, Workshops, am pflanzlichen Esstisch und auf dem Markt mit gerettetem, biologischen Gemüse erwerben Menschen die notwendigen Kompetenzen und das Wissen, um ihre eigene, bewusste und nachhaltige Nahrungsbeschaffung, Nahrungsverarbeitung und Vorratshaltung mit regionalem, biologischen Obst und Gemüse zu gestalten. Melanie ist Fermentista und Einmachköchin und ich bin pflanzliche Köchin von der Wurzel bis zur Blattspitze. Ernährung ist ein Schlüsselfaktor für einen gesunden Planeten. Lasst uns lustvolles, gesundes, saisonales und vorwiegend pflanzliches Essen ohne Food Waste, aber mit viel Kreativitiät zubereiten, und wir haben bereits einen wichtigen Schritt gemacht.» Gabriela Bischofberger, Zürich einmach.ch Einmachbibliothek ist eines von fünf Projekten, die am Katalysator-Programm 2019 von WWF Schweiz und Impact Hub Zürich während einem halben Jahr mit Coaching, Masterclasses, Coworking und Netzwerkzugang unterstützt wird. #MoveTheDate Switzerland portraitiert alle Teilnehmer in den Stories.

  • Litter Club: Wenn ich direkt anpacken kann, macht mich das glücklich

    Andreas Baumann will Adliswil zur saubersten Stadt der Schweiz machen. Dazu hat er 2010 den Litter Club gegründet. «Den Litter Club habe ich quasi der Stadt Adliswil zu meinem 60. Geburtstag geschenkt. Seit 2010 gibt es den Verein, unser Ziel ist es, Adliswil so sauber wie möglich zu halten – wir sammeln jeden ersten Samstag im Monat. Warum ich den Club gegründet habe? Ich sage immer: Daheim hat mans ja auch nicht gern, wenn es dreckig ist. Den Ort, an dem ich wohne, von Abfall zu befreien trägt ja auch dazu bei, dass er schöner wird – und vor allem schön bleibt. Das Erstaunlichste, was ich erlebt habe, war, dass jemand eine gesamte Wohnzimmer-Einrichtung unter einer Brücke im Gebüsch entsorgte: Ein Sofa, ein Schrank, eine Kommode, solche Sachen. Das ist doch Wahnsinn. Als Verein sind wir eigentlich ziemlich unspektakulär. Wir sind rund 85 Mitglieder, aber alle aus Leidenschaft dabei, schliesslich ist der Verein eine ehrenamtliche Angelegenheit. Die Leute, die bei uns mitsammeln, bewegen sich altersmässig eher in der zweiten Lebenshälfte, es hat aber auch viele Familien mit Kindern dabei. Die Kleinen bekommen eine kleine Spielzeugzange, damit sie auch mitmachen und Abfall aufsammeln können. Immer am ersten Samstag im Monat treffen wir uns – es sei denn, das Wetter macht uns einen strich durch die Rechnung. Wir stehen in enger Zusammenarbeit mit dem Werkhof in Adliswil: Wir sammeln liegengebliebenen Abfall und Abfallsäcke ein und bringen das Gut dort vorbei. Wir stellen fest, dass übrigens auch die Werkhofmitarbeiter in der Bevölkerung mehr geschätzt werden, seit es den Litter Club gibt. Mein Credo ist: Taten statt Worte. Ich bin ein Macher und wenn ich direkt anpacken kann, macht mich das glücklich. Ich selber schaue auch in meinem Alltag darauf, möglichst nachhaltig zu leben. Natürlich, als Unternehmer gehört für mich Reisen aus beruflichen Gründen ab und zu dazu – ich nutze aber generell eher den ÖV als das Auto, da steht man auch nicht im Stau. Zudem lebe ich als Privatperson relativ bescheiden; ich habe eigentlich alles, was ich brauche. Die erste Frage ist immer: «Ist das wirklich nötig?». Andreas Baumann, Adliswil litter-club.ch

  • thoughts of september: Lingerie ohne Kompromisse

    Wer bist du? Ich bin Zippora Marti, 27 Jahre alt, aus Luzern. Was bewegst du mit deinem Projekt? Ich war schon immer kompromisslos und so soll auch meine Lingerie sein. Weil Frauen bei Unterwäsche keine Kompromisse eingehen sollen müssen und weil jede einzelne Frau schön ist, wie sie ist und sie dies auch fühlen sollte. Aus Überzeugung produziere ich für «thoughts of september» in der Schweiz, in meinem kleinen Atelier in Luzern – und bald auch mit Heimarbeiterinnen aus der Umgebung. Wo warst du genau, als deine Idee entstand? Es war Herbst in Luzern, ich sass auf dem Sofa in meinem Wohnzimmer mit einem Tee in der Hand und schaute aus dem Fenster, liess mich vom goldenen Septemberlicht blenden und beobachtete, wie der Wind die Samen des Baumes vor unserem Haus an die Scheiben und durch das offene Fenster wehte. Nein, ganz ehrlich, wo genau ich war, weiss ich nicht, aber es war Herbst und dieser Herbst hat sich genau so angefühlt wie oben beschrieben. Es war keine Idee, die vom einen auf den anderen Moment aufgetaucht ist, viel mehr hat eines das Andere ergeben. Aus dem ersten Gedanken wurde schnell eine Idee und aus ersten Prototypen eine Kollektion, die bald darauf präsentiert werden konnte. Was ist deine Botschaft an andere Mover? Just do it. Denn wer tut es, wenn nicht du? Und wo, wenn nicht hier und wann, wenn nicht jetzt? Zippora Marti, Luzern thoughtsofseptember.com

  • Project Circleg: Wenn Träume laufen lernen

    Simon und Fabian hatten eigentlich wenig Erfahrung im Bereich Prothesen. Doch die beiden liessen nicht locker und sind nun auf bestem Weg, eine günstige, recycelte Beinprothese zu produzieren. Simon und Fabian sind Industriedesigner und wollen Beinprothesen entwickeln. Und zwar aus recyceltem Kunststoff. Im Zentrum von Project Circleg steht die Zusammenarbeit mit Menschen in Entwicklungsländern, die grossen Bedarf an diesen günstigen, lokal produzierbaren Prothesen. Mehr dazu erfahrt ihr im Video.

  • footprintnetwork: Sein Fussabruck in der Forschung

    Als Bub kurvte Mathis Wackernagel mit seinem Velo auf der leeren Autobahn umher. Später sorgte er an der ETH für Unruhe – und erfand das Konzept des ökologischen Fussabdrucks. «Es war nur eine kleine Frage. Aber sie führte zu einem mittleren Aufruhr. An einem ETH-Seminar für uns Ingenieurstudenten waren Praktiker aus der Industrie eingeladen, darunter so Kanonenfritzen. Am Ende ihrer Präsentation fragte ich sie: Wie fühlt es sich an, für die Rüstungsindustrie zu arbeiten? Da war erst mal Stille. Sie begannen sich zu rechtfertigen, verhedderten sich aber immer mehr; am Ende musste der Professor eingreifen, der aber auch keine rechte Antwort hatte. Und mir wurde zum ersten Mal bewusst, welchen Einfluss man als einzelner Mensch haben kann: Da hatte ich nur eine klitzekleine Frage gestellt, und schon war der Zug entgleist. Zuvor hatte ich immer das Gefühl gehabt, in dieser durchorganisierten Schweiz nichts beitragen zu können. Alleine die Strassenschilder, die so perfekt in Reih und Glied aufgereiht waren – es schien uns Junge nicht zu brauchen. Gleichzeitig gab es in der Schweiz und der Welt so viele Dinge, die für mich keinen Sinn ergaben. Unser blindes Vertrauen auf ewiges Öl, zum Beispiel. Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen waren die autofreien Sonntage von 1973, die der Bundesrat wegen der Ölkrise angeordnet hatte. Damals packten wir unsere Velos, fuhren auf der Autobahn umher, überall waren die Leute draussen. Als Bub fragte ich mich: Warum machen wir das nicht immer so? Die stinkenden Autos waren weg, und alle schienen viel zufriedener. Ich wollte auch deshalb Ingenieur werden, um der Welt zu helfen, auf erneuerbare Energien umzustellen. Im Rahmen meiner Dissertation hatte ich Zeit, tiefer über das Verhältnis zwischen uns Menschen und der Regenerationsfähigkeit der Erde nachzudenken – da entwickelte ich das Konzept des ökologischen Fussabdrucks. Dieser misst, wie viel Ressourcen wir verbrauchen und drückt aus, wie viel Fläche für deren Produktion notwendig ist. Das Resultat: Wir leben über unsere Verhältnisse. Wenn sich alle so verhielten wie die Schweiz, bräuchten wir drei Planeten. Mit meinem Konzept hatte ich wohl einen wunden Punkt getroffen, plötzlich kamen Einladungen von überall her. Später haben wir deshalb in Kalifornien das Global Footprint Network aufgebaut, das den ökologischen Fussabdruck für jedes Land berechnet. Mit den Daten wollen wir aufzeigen, dass ein Weitermachen wie bisher nicht in Frage kommt. Und dass es in unserem Eigeninteresse ist, diesen Trend umzukehren. Warum mir die Natur so am Herzen liegt? Das geht wohl auf meine Kindheit zurück. Damals verbrachten wir unsere Ferien oft auf dem Bauernhof. Obwohl ich ein kleiner Zwuggel war, liess mich der Bauer jeweils hinten auf dem Traktor sitzen, wenn er das Gras mähte oder die Gülle ausbrachte. Das war für mich das Grösste. Und der Bauer mein Held.» Mathis Wackernagel, Basel footprintnetwork.org

  • Moky von ZüriChips: Chips aus altem Brot

    Food Save für Backwaren Wer bist du? Ich bin Freitaucherin. Wenn ich im Meer Plastik entdecke, tut mir das weh. Deshalb sammle ich am Strand oder unter Wasser allen Abfall ein, der mir in die Finger kommt: Plastiksäcke, Flaschendeckel, leere Verpackungen. Als ich letztes Jahr am Stide-Trainingsprogramm für soziale Innovation teilnahm, war für mich klar: Ich will etwas gegen Plastikverschmutzung tun. Im Laufe des Kurses stellten wir allerdings fest, dass Food Waste mit einer der wichtigsten Gründe für die Klimaerwärmung ist. Was bewegst du? Zusammen mit Enrico, Paolo und Lucie bin ich deshalb auf die Idee gekommen, aus altem Brot Chips zu produzieren. Denn alle lieben Chips, und Brot ist eines der am meisten weggeworfenen Lebensmittel. So kamen wir auf unsere Idee für ZüriChips. Wir stellen sie aus altem Brot her, das die Bäckereien nicht verkaufen konnten – als Beitrag gegen Food Waste. Gleichzeitig möchten wir die Leute darauf aufmerksam machen, dass Lebensmittelrettung auch gut fürs Klima ist. So enthält jede Chips-Packung einen Tipp – zum Beispiel, dass man im Brotkorb ein Rendez-vous zwischen jungen Äpfeln und altem Brot arrangieren kann, damit das Brot länger frisch bleibt. Unsere Hoffnung ist, dass unsere Kunden nicht einfach eine Packung Chips kaufen, sondern zu Botschaftern gegen Food Waste werden. So wie jener Vater, der nach der Präsentation unseres Projekts zu mir gekommen ist. Er hat mir gesagt, er finde unsere Idee super – und dass er aus seinem alten Brot nun Knödel machen werde. Wie geht es weiter mit ZüriChips 2021? Aus persönlichen und internen Gründen haben wir den Entschluss gefasst, unser Konzept der «Chips mit Botschaft» an jemand anderen zu übergeben. Einen Nachfolger, dem wir voll und ganz vertrauen und der Erfahrung und Erfolg im Bereich Lebensmittelrettung in der Bäckereibranche mitbringt. Also keine Sorge, es kommen bald neue Chips. Und wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam schon über 5000 Menschen (und über 500.000 durch die Medien) zu einem zukunftsgerichteten Ernährungsverhalten inspirieren konnten. Eure Botschaft zum Abschied? Bleibt knusprig und rettet weiterhin euer Essen zu Hause! Moky, Zürich News von ZüriChips: Mokka hat leider ihr Business aufgegeben und geht neue Wege.

bottom of page