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  • yamo: Fürs Baby nur das Beste

    Luca wollte sich einen Monat vegan ernähren. Und erschrak, als er feststellte, was alles an chemischen Zusatzstoffen in Lebensmitteln steckt. «Die Leute in diesem Dok-Film über vegane Ernährung erzählten alles Mögliche. Wie gut es ihnen gehe, seit sie sich vegan ernährten; wie seidig sich ihre Haut anfühle; wie ihre chronischen Schmerzen verschwunden seien. Die Aussagen reichten von nachvollziehbar bis absurd. Ich entschied, mich gemeinsam mit ein paar Kollegen einen Monat lang vegan zu ernähren, um mir eine eigene Meinung zu bilden. Weil auf den ersten Blick oft nicht ersichtlich ist, was in einem Lebensmittel alles steckt, begannen wir, die Zutatenliste der Lebensmittel genau zu inspizieren. Und erschraken, wie viele Zusatzstoffe allein in einem abgepackten Fertigsalat sind, den man sich über Mittag kauft. Das klang alles ziemlich ungesund. In dem Moment überlegten wir uns, was wohl das gesündeste verarbeitete Essen ist, das in einem Supermarkt erhältlich ist. Wir kamen zum Schluss: Das müsste doch Babynahrung sein. Denn für wen, wenn nicht für Babys, ist gesundes Essen fundamental? In der Babyabteilung stellten wir fest: Selbst dem vorgekochten Babybrei werden nachträglich Vitamine hinzugefügt. Dies, weil die konventionelle Herstellungsmethode mit Hitzesterilisation viele Vitamine zerstört. Fast noch absurder: Babybrei ist teilweise bis drei Jahre haltbar – also länger, als die Babys alt sind, die den Brei essen! So kam meinem Arbeitskollegen Tobi und mir die Idee, frische und biologische Babynahrung herzustellen, die ganz ohne Zusatzstoffe auskommt. Dank der Hilfe von José, unserem Lebensmitteltechnologen und Dritten im Bunde, haben wir die Hochdruckpasteurisation entdeckt. Einfach gesagt, sorgt diese Methode dafür, dass alle möglichen Bakterien in den Lebensmitteln abgetötet werden, die Vitamine aber zu einem grossen Teil erhalten bleiben. Dafür sind unsere Breis nicht vier Jahre haltbar, sondern nur zwei bis drei Monate – so, wie das bei frischen Produkten nun mal ist. Wenn wir Eltern unseren Brei zum Probieren geben, reagieren sie oft verwundert. Sie erwarten wohl, dass er ähnlich geschmacklos ist wie die industriell hergestellten Lebensmittel. Und rufen dann aus: «Das ist aber nicht Babynahrung!» Unsere Antwort? Doch, das ist Babynahrung. Einfach frisch. Ganz so, wie wenn ihr es zuhause selber machen würdet.» Luca Michas, Zürich yamo.bio

  • Salza: Ich bau mir ein Haus

    Jeden Tag werden in der Schweiz über zehn Häuser abgerissen. Architekt Olivier de Perrot blutete in solchen Situationen jedes Mal das Herz. «Was für ein wunderbares altes Parkett! Was für schöne Fenster! Wie oft ging mir das durch den Kopf – um wenig später zu sehen, wie alles in der Mulde landete. Als Architekt gehört das zum Alltag, leider: In der Schweiz werden jeden Tag über zehn Häuser abgerissen. Viele Bauteile wären noch brauchbar, dennoch landet meist alles im Abfall. Dieses gewaltsame Ende hat mich immer beschäftigt. Ich bin zu einer Zeit aufgewachsen, wo man viel weniger weggeworfen hat. Als ich 2014 in Paris die Ausstellung «Matière grise» besuchte, hat es Klick gemacht. Gezeigt wurden Gebäude, die teilweise aus alten Bauteilen gebaut wurden. Wie das ehemalige Schlachthaus in Madrid, das in einen Kulturkomplex umgewandelt wurde. Statt Backsteinwände hochzuziehen, wurden für die Abtrennung der Räume gestapelte Dachziegel einer Nachbarfabrik verwendet, die abgerissen wurde. Genial, oder? Und so gibt es x weitere Beispiele. Die Ausstellung hat mich dazu motiviert, eine innovative Plattform für die Weiterverwendung von Bauteilen auf die Beine zu stellen. Wenn ein Gebäude abgerissen werden soll, kann der Bauherr Fotos von Elementen hochladen, die anderswo noch Verwendung finden könnten. Damit löst «Salza», so der Name der Plattform, zwei Probleme: Erstens weiss man als Architekt nun, was in einem Abbruchgebäude an wertvollem Material vorhanden ist. Und zweitens stellt sich die Frage der Zwischenlagerung anders, da die Übergabe direkt von Baustelle zu Baustelle stattfindet. Noch steht das Projekt ganz am Anfang. Die Idee ist, dass eines Tages kein Gebäude mehr abgerissen wird, ohne vorher mit Fotos die wiederverwendbareren Bauteile bekannt zu machen. Ein paar schöne Beispiele gibt es bereits. So hat zum Beispiel ein Architekt aus Lausanne einer Gemeinde 12 neue Fenster abgekauft, um einen Raum in einer Brauerei zu unterteilen. Diese Fenster wurden ursprünglich für einen Umbau falsch bestellt. Statt zerstückelt und entsorgt zu werden, haben sie nun ein zweites Leben bekommen.» Olivier de Perrot salza.ch

  • Revendo: Der Technik-Retter

    Als Kind nahm Aurel Greiner auch mal den Staubsauger der Familie auseinander. Heute verhilft er defekten iPhones zu einem zweiten Leben. «Ich war schon immer sparsam. Wenn meine Mutter fürs Abwaschen den Wasserhahn ganz aufdrehte, sagte ich ihr, das sei unnötig. Sie gab sich dann Mühe, weniger Wasser zu verbrauchen. Aber schon beim nächsten Mal hatte sie es wieder vergessen. Also setzte ich anderswo an: Ich stellte das Zuflussrohr so ein, dass auch bei voll aufgedrehtem Wasserhahn nicht die ganze Menge an Wasser floss. Neun oder zehn Jahre alt war ich damals, glaube ich. Auch kaputte Geräte faszinierten mich, die nahm ich gerne auseinander. Zum Beispiel unseren Staubsauger. Bei dem ging ein Kontakt in der Kabelrolle kaputt. Die Idee, dass man deswegen das ganze Gerät wegschmeissen soll, ging mir nicht in den Kopf. Ich lötete den Kontakt, danach funktionierte der Sauger wieder. Als Jugendlicher interessierten mich natürlich auch Computer und Handys. Doch dafür gab es von meinen Eltern kein Geld. Also fing ich noch während der Schulzeit an, kaputte oder gebrauchte Geräte zu kaufen, da diese billiger waren. Ich nahm sie auseinander und ersetzte die abgenutzten Teile. Anfangs tat ich das für mich selber, später entstand daraus ein kleines Business. Ein Licht ging mir aber erst auf, als ich während des Studiums realisierte, wie viele alte Geräte in Schweizer Haushalten herumliegen. Alleine bei den Handys sind es drei Millionen. Da kam ich auf die Idee, daraus ein richtiges Geschäft zu machen: alte oder kaputte Geräte zu reparieren, damit sie wieder funktionieren wie neu. Seit 2013 machen wir das nun – und verdienen Geld damit. Manchmal schreiben uns die früheren Besitzer, was das Gerät alles schon durchgemacht hat. Den Brief geben wir dann unseren Kunden weiter. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein iPhone, das uns die Basler Polizei zugeschickt hat. Es war ziemlich übel zugerichtet: Ein Pferd war draufgestanden. Aber selbst in diesem Fall konnten wir die meisten Teile weiterverwenden. Ausser natürlich den Bildschirm. Der war nicht mehr zu retten.» Aurel Greiner, Basel revendo.ch

  • UMAMI: Die Pflänzchen wuchsen wie verrückt

    Das mit dem Restaurant wollte nicht recht klappen. Also entschieden Robin und seine Freunde, stattdessen Jungpflänzchen anzubauen. In einem Bankarchiv. Ohne Chemie. Dafür mit Fischen. «Wir kauften Fische, Saatgut und Holzregale und legten los. Unter der Erde, in einem alten Bankarchiv in Adliswil. Wir wollten einfach mal schauen, was passiert. Ob das so klappt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Und tatsächlich wuchsen die Pflänzchen wie verrückt. Was wir da genau machten? Unser Plan war es, Microgreens anzubauen. Das sind Kräuter und Gemüse im Jungstadium, die sehr geschmacksintensiv und deswegen auch in der Spitzengastronomie beliebt sind. Eigentlich hatten meine Freunde und ich ja ein Restaurant starten wollen mit lokalen und frischen Produkten. Aber weil wir nie die richtige Lokalität fanden, fingen wir stattdessen mit der Aquaponik an. Das ist ein Ökosystem aus Wasser, bei dem Fische und Pflanzen eine Symbiose eingehen: Die Absonderungen der Fische dienen den Pflanzen als Nährstoffe. Die Pflanzen entziehen dem Wasser die Nährstoffe und geben damit den Fischen frisches Wasser zurück. So, wie es die Natur macht, ohne den Einsatz von Chemie oder Antibiotika. Unser Kollege Manu, der schon von klein auf Fische hatte und immer gerne draussen war, brachte viel Know-how mit, den Rest brachten wir uns bei. Oder probierten aus. Als die ersten Jungpflänzchen reif waren, machten wir den Test. Wir gingen schnurstracks zum Gourmet-Restaurant Rose in Rüschlikon und gaben unsere Radieschen- und Senf-Microgreens dem Koch zum Probieren. Der fand sie ausgezeichnet und meinte, er würde sie in Zukunft gerne kaufen. Wir sagten, eigentlich gibt’s die nicht für den Verkauf. Er antwortete: Doch. Und so fing das an. Drei Jahre ist das her, heute beliefern wir mit unseren Microgreens neben Restaurants auch Migros, Globus und Jelmoli. Manchmal kommen Freunde auf uns zu und erzählen, sie hätten in einem Restaurant Microgreens gegessen. Das freut uns jedes Mal. Denn meist stammen die Pflänzchen von uns.» Robin, Zürich eat-umami.ch

  • RINGTIP: Ein Gespräch bewirkt oft mehr als hundert Artikel

    Die Menschen reden zu wenig miteinander, finden Carole und David. Mit ihrer App wollen sie das ändern – und gleichzeitig etwas Gutes tun. «Wir lieben Erdbeeren. Leider tun das die Schnecken auch. Und so haben sie unsere Erdbeeren jeweils aufgefressen, bevor wir die Früchtchen ernten konnten. Nun haben wir letztes Jahr eine ökologische Lösung gefunden: Tigerschnecken! Das sind grosse, gestreifte Schnecken, die Nacktschnecken und Schneckeneier fressen. Und siehe da: Dieses Jahr hatten wir in unserem Garten zum ersten Mal Walderdbeeren – ganz ohne den Einsatz von Schneckenkörnern. Wahrscheinlich hat jeder solche und ähnliche Tipps auf Lager. Genau aus diesem Grund haben wir mit zwei befreundeten Pärchen eine App entwickelt: RingTip. Damit können User Privatpersonen anrufen, die einem Tipps zu Klimaschutz oder Nachhaltigkeit geben. Die App funktioniert so, dass man als «Experte» angibt, auf welchem Gebiet man spezielle Kenntnisse hat. Da kann es um Schneckenbekämpfung gehen, aber auch um die Frage, welche Banken ethisch investieren. Andere User können einen dann anrufen und man spricht während maximal fünf Minuten miteinander. Wenn dem User das Gespräch gefallen hat, kann er am Ende einen kleinen Betrag spenden, muss aber nicht. Warum wir auf Telefongespräche setzen? Wir haben die Erfahrung gemacht: Wenn jemand offen für Veränderungen ist, bewirkt ein Gespräch meist mehr als hundert Artikel. Zudem kommt in Zeiten von Social Media der persönliche Austausch zwischen den Menschen oft zu kurz. Unsere Hoffnung ist, dass wir mit RingTip die Leute einander wieder näher bringen. Und ihnen die Möglichkeit geben, mit einem simplen Gespräch einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.» Carole und David Engel, Zürich ringtip.ch

  • Sharely: Sharing is caring

    Warum eine Bohrmaschine kaufen, wenn ich sie nur einmal pro Jahr benutze? Warum Kaufen, wenn man mieten kann? Alle Dinge sind bereits in der Nachbarschaft vorhanden, gemeinsam haben wir also die meisten Dinge bereits mehrfach. Sharely bietet einen virtuellen Marktplatz, auf dem Dinge von anderen lokal ge- und vermietet werden können. Alle Objekte erscheinen in der Suche nach Distanz geordnet. So entsteht nachbarschaftliches Sharing. Wenn wir unsere Dinge teilen, anstatt sie im Keller zu horten, können wir gemeinsam den Konsum senken und nachhaltig leben. Überlegt euch gut, bevor ihr etwas kauft! Ob ihr es häufig benötigt, oder eventuell mieten könnt. So vermeidet ihr unnötigen Konsum und schont die Ressourcen unseres Planeten – und schafft Platz in Kellern und Schränken. Gunda Bossel, Zürich sharely.ch Sharely ist eines von sechs Projekten, die am Katalysator-Programm 2019 von WWF Schweiz und Impact Hub Zürich während einem halben Jahr mit Coaching, Masterclasses, Coworking und Netzwerkzugang unterstützt wird.

  • Einmach: Jetzt geht’s ans Eingemachte

    Melanie Paschke und Gabriela Bischofberger haben die Einmachbibliothek gegründet, um gemeinsam mit der Zürcher Stadtbevölkerung die Ernährungswende zu beginnen. «Kann ein Einmachglas die Welt ein wenig verändern? Ja, weil unsere Einmachworkshops – und ein Teller voll regionalem Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten – Mut machen, eine gesunde, saisonale und pflanzliche Küche zusammen mit Anderen und im eigenen Haushalt zu verwirklichen. Immer mehr Menschen möchten sich anders ernähren und ein neues Ernährungssystem unterstützen, das gesund und genussreich für sie und ihre Familien, gut für die Gesellschaft und den Planeten ist. In der Realität ist die Umstellung des Ernährungsstils schwierig. Mit dem Verein Einmachbibliothek und seiner Einmachküche haben wir einen Inspirationsort geschaffen, um die Ernährungswende im Alltag der Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohnern von Zürich zu verankern. In unserer Einmachküche, Workshops, am pflanzlichen Esstisch und auf dem Markt mit gerettetem, biologischen Gemüse erwerben Menschen die notwendigen Kompetenzen und das Wissen, um ihre eigene, bewusste und nachhaltige Nahrungsbeschaffung, Nahrungsverarbeitung und Vorratshaltung mit regionalem, biologischen Obst und Gemüse zu gestalten. Melanie ist Fermentista und Einmachköchin und ich bin pflanzliche Köchin von der Wurzel bis zur Blattspitze. Ernährung ist ein Schlüsselfaktor für einen gesunden Planeten. Lasst uns lustvolles, gesundes, saisonales und vorwiegend pflanzliches Essen ohne Food Waste, aber mit viel Kreativitiät zubereiten, und wir haben bereits einen wichtigen Schritt gemacht.» Gabriela Bischofberger, Zürich einmach.ch Einmachbibliothek ist eines von fünf Projekten, die am Katalysator-Programm 2019 von WWF Schweiz und Impact Hub Zürich während einem halben Jahr mit Coaching, Masterclasses, Coworking und Netzwerkzugang unterstützt wird. #MoveTheDate Switzerland portraitiert alle Teilnehmer in den Stories.

  • Litter Club: Wenn ich direkt anpacken kann, macht mich das glücklich

    Andreas Baumann will Adliswil zur saubersten Stadt der Schweiz machen. Dazu hat er 2010 den Litter Club gegründet. «Den Litter Club habe ich quasi der Stadt Adliswil zu meinem 60. Geburtstag geschenkt. Seit 2010 gibt es den Verein, unser Ziel ist es, Adliswil so sauber wie möglich zu halten – wir sammeln jeden ersten Samstag im Monat. Warum ich den Club gegründet habe? Ich sage immer: Daheim hat mans ja auch nicht gern, wenn es dreckig ist. Den Ort, an dem ich wohne, von Abfall zu befreien trägt ja auch dazu bei, dass er schöner wird – und vor allem schön bleibt. Das Erstaunlichste, was ich erlebt habe, war, dass jemand eine gesamte Wohnzimmer-Einrichtung unter einer Brücke im Gebüsch entsorgte: Ein Sofa, ein Schrank, eine Kommode, solche Sachen. Das ist doch Wahnsinn. Als Verein sind wir eigentlich ziemlich unspektakulär. Wir sind rund 85 Mitglieder, aber alle aus Leidenschaft dabei, schliesslich ist der Verein eine ehrenamtliche Angelegenheit. Die Leute, die bei uns mitsammeln, bewegen sich altersmässig eher in der zweiten Lebenshälfte, es hat aber auch viele Familien mit Kindern dabei. Die Kleinen bekommen eine kleine Spielzeugzange, damit sie auch mitmachen und Abfall aufsammeln können. Immer am ersten Samstag im Monat treffen wir uns – es sei denn, das Wetter macht uns einen strich durch die Rechnung. Wir stehen in enger Zusammenarbeit mit dem Werkhof in Adliswil: Wir sammeln liegengebliebenen Abfall und Abfallsäcke ein und bringen das Gut dort vorbei. Wir stellen fest, dass übrigens auch die Werkhofmitarbeiter in der Bevölkerung mehr geschätzt werden, seit es den Litter Club gibt. Mein Credo ist: Taten statt Worte. Ich bin ein Macher und wenn ich direkt anpacken kann, macht mich das glücklich. Ich selber schaue auch in meinem Alltag darauf, möglichst nachhaltig zu leben. Natürlich, als Unternehmer gehört für mich Reisen aus beruflichen Gründen ab und zu dazu – ich nutze aber generell eher den ÖV als das Auto, da steht man auch nicht im Stau. Zudem lebe ich als Privatperson relativ bescheiden; ich habe eigentlich alles, was ich brauche. Die erste Frage ist immer: «Ist das wirklich nötig?». Andreas Baumann, Adliswil litter-club.ch

  • thoughts of september: Lingerie ohne Kompromisse

    Wer bist du? Ich bin Zippora Marti, 27 Jahre alt, aus Luzern. Was bewegst du mit deinem Projekt? Ich war schon immer kompromisslos und so soll auch meine Lingerie sein. Weil Frauen bei Unterwäsche keine Kompromisse eingehen sollen müssen und weil jede einzelne Frau schön ist, wie sie ist und sie dies auch fühlen sollte. Aus Überzeugung produziere ich für «thoughts of september» in der Schweiz, in meinem kleinen Atelier in Luzern – und bald auch mit Heimarbeiterinnen aus der Umgebung. Wo warst du genau, als deine Idee entstand? Es war Herbst in Luzern, ich sass auf dem Sofa in meinem Wohnzimmer mit einem Tee in der Hand und schaute aus dem Fenster, liess mich vom goldenen Septemberlicht blenden und beobachtete, wie der Wind die Samen des Baumes vor unserem Haus an die Scheiben und durch das offene Fenster wehte. Nein, ganz ehrlich, wo genau ich war, weiss ich nicht, aber es war Herbst und dieser Herbst hat sich genau so angefühlt wie oben beschrieben. Es war keine Idee, die vom einen auf den anderen Moment aufgetaucht ist, viel mehr hat eines das Andere ergeben. Aus dem ersten Gedanken wurde schnell eine Idee und aus ersten Prototypen eine Kollektion, die bald darauf präsentiert werden konnte. Was ist deine Botschaft an andere Mover? Just do it. Denn wer tut es, wenn nicht du? Und wo, wenn nicht hier und wann, wenn nicht jetzt? Zippora Marti, Luzern thoughtsofseptember.com

  • Project Circleg: Wenn Träume laufen lernen

    Simon und Fabian hatten eigentlich wenig Erfahrung im Bereich Prothesen. Doch die beiden liessen nicht locker und sind nun auf bestem Weg, eine günstige, recycelte Beinprothese zu produzieren. Simon und Fabian sind Industriedesigner und wollen Beinprothesen entwickeln. Und zwar aus recyceltem Kunststoff. Im Zentrum von Project Circleg steht die Zusammenarbeit mit Menschen in Entwicklungsländern, die grossen Bedarf an diesen günstigen, lokal produzierbaren Prothesen. Mehr dazu erfahrt ihr im Video.

  • Schoggifestival: Für die Zukunft der Schokolade

    Anja Glover hat das Schoggifestival initiiert und will damit zeigen, wie nachhaltige Schoggiproduktion geht. Wer bist du? Ich bin Anja, 26 und habe viele Projekte. Ich betreibe eine Kommunikationsagentur, die soziale und ökologische Unternehmen unterstützt. Ich bin halb Ghanaerin und halb Schweizerin, Yoga-Lehrerin und habe vor kurzem ein Tanz- und Yoga-Studio eröffnet. Wo warst du, als die Idee für dein Projekt entstand? Ich habe längere Zeit in Paris gelebt. Dort ist mir aufgefallen, egal wo ich bin, Schoggi wird immer mit der Schweiz assoziiert. Jedoch weiss niemand etwas über Schokolade in der Schweiz; wie sie produziert wird, über den ganzen Prozess und wieso man mehr als zwei Franken für Schokolade bezahlen soll. Das Bewusstsein über die Produktion der Schokolade ist in der Schweiz klein. Die Idee vom Schoggifestival ist mir seit längerem im Kopf herumgeschwebt. Vor vier Jahren habe ich die Idee laut ausgesprochen, als ich mit Kolleginnen in Paris unterwegs war. Bis zur Realisation des Schoggifestivals war es dann ein ziemlich langer Prozess. Was bewegst du mit deinem Projekt? Wir sind zwölf Leute im Schoggifestival-Team, alle ehrenamtlich. Unser Ziel ist es, das Wissen über die Schokoladenproduktion zu verbreiten und die Leute zum Denken anzuregen, wenn sie Schoggi kaufen. Es gibt bereits einige junge Produzentinnen und Produzenten in der Schweiz, die gute Geschäftsmodelle haben und faire Schokolade produzieren. Diese möchten wir mit dem Schoggifestival bekannt machen. Wieso hast genau du das Schoggifestival initiiert? Mein Vater ist in der Kakaobranche in Ghana tätig und exportiert in die Schweiz fair produzierte Bio-Kakaobohnen. So wurde ich mit der Schokoladenproduktion bereits in der Kindheit konfrontiert. Ghana ist das zweitgrösste Exportland von Kakaobohnen. Was ist deine Botschaft an andere Mover? Wenn alle ein bitzli sorgfältiger und achtsamer konsumieren, würde es uns und vielen anderen Menschen (in der Kakaobranche) besser gehen. Nicht blind handeln, hinschauen und probieren. Anja Glover, Lausanne schoggifestival.ch

  • Urbanroots: Eigene Wurzeln setzen

    Scarlet will Stadtmenschen dazu bewegen, mehr Gemüse auf ihrem Balkon anzupflanzen. Wer bist du? Ich bin Scarlet, Balkonista, Industrial-Designerin, Spezialistin für Nachhaltigkeit und Design. Permakulturistin, Social Media Expertin, DIY-Enthusiastin, kulinarisch begeisterte Pflanzenliebhaberin mit einem Auge fürs Detail und Gründerin von Urbanroots. Geboren 1988 in Zürich, lebe und arbeite ich heute in Basel. Was bewegst du mit deinem Projekt? Mit Urbanroots möchten wir die Stadtmenschen dazu ermuntern, mehr Gemüse auf dem eigenen Balkon oder der Terrasse anzupflanzen. Dazu bieten wir Startboxen und ein Bio-Saatgut-Abo an, mit einfachen Anleitungen, Tipps und dem passenden Bio-Saatgut zu jeder Saison. Viele Leute haben heute den Bezug zu unseren Lebensmitteln verloren und wissen kaum wie, wann oder wo unser Gemüse wächst. Dieses Wissen möchten wir unterhaltsam und einfach vermitteln. Wo warst du, als die Idee entstand? Obwohl ich als waschechtes Stadtkind nie einen eigenen Garten hatte, hat mich der Anbau von Gemüse immer fasziniert. Im Studium setzten wir uns dann mit dem Thema Urban Gardening auseinander und ich machte meinen ersten Versuch im Hinterhof unserer WG im Kreis 4. Je mehr mich die Thematik gepackt hatte, desto mehr wurde mir klar, dass das Wissen in diesem Bereich gerade für Anfänger nur sehr schwer zugänglich ist. Viele Infos sind nur in komplex formuliertem Fachjargon zu finden, der für Laien oft unverständlich ist. Dies führte mich zu der Idee, den Einstieg ins Urban Gardening für andere zu erleichtern. Das startete ich im Frühling 2018 mit einem Instagram-Account und eröffnete wegen der grossen Nachfrage im selben Jahr unseren Onlineshop. Deine Botschaft an andere Mover? Starte klein. Oft denken Mover, dass sie ohne ein grosses Startkapital ihr Projekt nicht umsetzen können. Viele Projekte sind jedoch sehr wohl mit kleinem Budget machbar, wenn sie gut geplant und clever umgesetzt werden. Ein kleines Projekt kann zudem einfacher getestet werden und sich dann Schritt für Schritt wachsen. Was war deine Lieblingsernte im Jahr 2020? Letztes Jahr haben wir mit unseren fortgeschrittenen Saatgut-Abonnentinnen zum ersten Mal Safran auf dem Balkon angepflanzt. Das war echt spannend und auch für mich eine Premiere – mit vollem Erfolg! Safran ist eine beeindruckende und wertvolle Pflanze und dazu noch eine wunderschöne Blume. Was war dein letzter Mut- oder Wut-Ausbruch? Mein letzter Mutausbruch war, als ich mich entschieden habe die ersten drei Monate des Jahres 2021 in Mallorca zu verbringen, um dort ein neues, grünes Projekt in Angriff zu nehmen. Auch an Wutausbrüchen hat es im letzten Jahr nicht gemangelt … ;-) Womit hast du die meiste Zeit im letzten Jahr verbracht? Unser Gemeinschaftsgarten hat im letzten Sommer besonders viel Aufmerksamkeit erhalten, denn ich konnte mich dort gut austoben. Zudem habe ich endlich Auto fahren gelernt und unzählige Stunden hinter dem Steuer verbracht. Welche Ideen pflanzt du 2021 an? Mit meinem Team und zwei Partnern bastle ich gerade an zwei neuen Saatboxen. Solche Zusammenarbeit macht viel Spass und bringt alle auf ganz neue Ideen. Der Rest ist noch geheim, aber seid gespannt ...! Scarlet Allenspach urbanroots.ch

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